Archiv für den Monat: Juli 2018

Chance vertan?

Das Dilemma gerechter Sozial-, Verkehrs- und Umweltpolitik

Die Nordseite des Dortmunder Hauptbahnhofs, das Tor zur Nordstadt ist hoch belastet mit Stickoxyden, Feinstäuben und Rußpartikeln und hat kaum noch Lebens- und Aufenthalts-qualitäten. Sie ist zum Umschlagplatz motorisierten Verkehrs und von Fernbussen mit Ankünften und Abfahrten im 5-Minuten-Takt verkommen. Sie ist ein Sinnbild für Dumping und Ausbeutung – Anlieferung von billiger Arbeitskraft, schadstoffreiche Mobilität und Logistik, hohe gesundheitliche Belastungen in einem entwerteten trostlosen Stadtraum.

Mit einem Planungswettbewerb hatte sich 2017/18 die Chance aufgetan, an dieser wichtigen Stelle die stadtpolitischen Kriterien des vorigen Jahrhunderts zu prüfen und neue Ideen zu entwickeln, die geeignet sind, den Konflikt zwischen Mobilitätsbedürfnissen der Stadtbewoh-ner*innen und ihrer sozialen Ansprüche einerseits und der Vergiftung von Luft und insgesamt der Umwelt andererseits zu lösen. Chance vertan?

In einer öffentlichen Beratung zwischen Nordstadtbewohner*innen, Fachleuten und lokaler Politik sollen Alternativen zur kommunalen Mobilitäts- und Klimapolitik eröffnet und für die Planungen am Ort im Interesse der hier lebenden Menschen nutzbar gemacht werden.

Uns treiben besonders Anliegen von Umweltgerechtigkeit und Wohnen als neuer sozialer Frage, die wenig sensible, an gestrigen Mobilitätsvorstellungen orientierte Verwaltungspraxis und deren meist beredt beschwiegenen gesundheitlichen Folgen an.

Einladung zum Ratschlag am 14. Juli 2018 um 14 Uhr (bis 18 Uhr)

in der Nordstadt im Dietrich-Keuning-Haus, Raum 226

  • Präsentation der Erkenntnisse aus mehreren Messwellen zu Luftschadstoffen im Bereich des Zentralen Omnibusbahnhof/nördlichen Bahnhofsvorplatz.
  • Impulse von Sozial-, Verkehrs- und Umwelt-Expert*innen im Podium mit Dr. Winfried Wolf (Publizist, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac), Prof. Dr. Heike Köckler (Hochschule für Gesundheit, Bochum), Dipl. Ing. Wiebke Claussen (BI zum Envio-Skandal in Dortmund), und eine Vertretung der Stadtverwaltung (angefragt).
  • Diskussion von Zustand und Perspektiven im Plenum

Einladung Ratschlag 3