Stadtverwaltung plant höhere Preise für parkende Busse am ZOB

„Ein Gedanke zu:

“Zentraler Busbahnhof ist zu klein: Kurzparken sollen belohnt werden – Vierfach höhere Preise für Langzeitparken”
Noch einmal der Offene Brief der Initiative „Garten statt ZOB“ an OB, Planungsdezernent, Verkehrsplanung, Ratsfraktionen, Bezirksbürgermeister In-Nord – er wurde tatsächlich von keinem der Adressaten beantwortet. Jetzt legt der Planungsdezernent einen Voschlag vor, der die dramatische Situation auf der Nordseite des Hauptbahnhofs nicht beruhigt, sondern sie noch zusätzlich belastet: Kürzere Haltezeiten durch höhere Gebühren bedeutet mehr Busse (und PKW für’s Bringen und Abholen) und nicht weniger, bedeutet für Fahrgäste und Fahrer mehr Stress und nicht weniger, bedeutet mehr Verkehrskollaps und nicht weniger, bedeutet mehr Belastung der Nordstadt und nicht weniger. Wegen der glänzenden Fußball-Hütte auf der Sonnenseite des Hauptbahnhofs war die überstürzte und folgenschwere Fehlplanung für die Schattenseite der Stadt gegen alle Vernunft und jeden Widerstand durchgesetzt worden. Mit der üblichen Augenwischerei und ‚billigen‘ Schritten in die falsche Richtung – „weiter wie bisher“ – ist das nicht zu heilen.
Initiative „Garten statt ZOB““

Kommentar von  Wolfgang Richter 16. September 2015 auf Nordstadtblogger.de
Dortmund, 16.09.2015

Verkehrskollaps am Busbahnhof

Offener Brief

(bezieht sich auf  Presseartikel „Jeder steht jedem im Weg“- siehe „Presse-Echo“)

Zum „Verkehrskollaps am Busbahnhof“ (Lokalredaktionen am 1. 8. 2015)

Sehenden Auges war der Zentrale Omnibusbahnhof den Nordstadtbewohner/innen in ihren Weg zum Hauptbahnhof und in die City gebaut worden. Die heutige Behauptung, niemand hätte wissen können, wie dicht, umweltschädigend und krankmachend der Verkehr hier schon war und noch werden würde, ist schlicht falsch. Als die „Empörten der Nordstadt“ ihren Protest – „Garten statt ZOB“ – pflanzten, wussten sie zusammen mit Expert/innen, was auf sie zukommen wird. Sie würden auszuhalten haben, was Freigabe und Dumping des nationalen und internationalen Busverkehrs für einen Kreuzungspunkt wie Dortmund bedeutet.

Bereits zur Offenlegung des Bebauungsplans im Mai 2011 wurden unsere Einwände vorgebracht:

„… Im Rahmen des Bebauungsplanentwurfs ist weder konkret dargestellt, wie die heutigen und die zukünftigen Verkehrsflüsse in den Zufahrts- und Abfahrtsbereichen bewältigt werden können (Leistungsfähigkeit der Knoten, sowie der Zu- und Abfahrten), noch ist erklärlich, wieso nur der Straßenzug Treibstraße, Steinstraße, Heiligegartenstraße durch höhere Belastungen betroffen sein sollen. Da sich die Busse bei Verlassen des genannten Straßenzugs nicht in Luft auflösen … Des Weiteren fehlt eine Prognose zu den erwarteten Zuwächsen im Fernbusverkehr für die voraussichtliche Dauer des provisorischen ZOBs und eine darauf ausgelegte Immissionsanalyse. …“

Politik und Verwaltung hatten gleich billigen Lug und Trost bereit: „Nur ein Provisorium für ein paar Jahre, dann haben wir die richtige Lösung!“ In Wahrheit hat die Stadt keine andere Planung für diesen zentralen Ort – der Verkehrskollaps ist das Prinzip, bleibend und anwachsend. Die Nordstadt hält das als Geisel von Stadtpolitik und DFB aus.

Wir stellen uns gegen alles weitere „Verbessern“ des Verkehrskollapses an diesem Ort und fordern das sofortige Abbauen und Verlagern des ZOB und das Pflanzen eines grünen, bunten und lebendigen Volksparks für die Bewohner/innen der Nordstadt und ihre Gäste.

„Garten statt ZOB“

 

Pflanzaktion Bienenbaum am 27.06.2015

032bieWir hatten sehr nette Gespräche und interessante, die einen schlaglichtartigen Einblick in die Lebenssituation von Menschen eröffneten, die selber wie der Ort hinter dem Bahnhof sich irgendwie immer wieder in Transition befinden. So war ja das Graben des Pflanzlochs etwas mühsam – unter einer dünnen Schicht Mutterboden befindet sich immer noch der Schutt der zerbombten Häuser aus dem II. Weltkrieg und vom Abriss des Schlachthofs und was sonst noch alles so war. Aber wir bekamen tatkräftige Hilfe von zwei Männern aus Bulgarien, die drei Stunden auf die Abholung für den nächsten Tagelöhnerjob am ZOB zu warten hatten. So war das Loch letztlich doch schnell geschaufelt – eine sympathische Begegnung mit Menschen, mit denen wir sonst eher nicht ins Gespräch gekommen wären und mit denen wir am Kaffeetisch über das Herkommen und Arbeiten in Deutschland und was es bedeutet, in einem ständigen Hin und Her im 3-Monatstakt zwischen den Welten reden konnten. Ständig damit rechnen zu müssen, wieder „weg zu müssen“, schien gestern ein großes Thema. So erzählte uns Elisabeth die Migrationsgeschichte ihrer Familie als ehemalige Wolgadeutsche von der Ukraine über Kasachstan und die Zuwanderung nach Deutschland wie auch die Zerstreuung der Verwandten Anfang der 90er Jahre. Man sei immer in Bewegung und gewärtig, woanders wieder bei Null anzufangen. In ihrer Familie war dies in den letzten 3, 4 Generationen so. Das Niemandsland hinter dem Bahnhof ist offenbar der Ort, wo man sich hindurchbewegt, wegfährt oder „ankommt“ und sich viele dieser Geschichten kreuzen. So war das Gartencafé auch diesmal wieder Kristallisationspunkt vielfältiger Lebensgeschichten und ein offener Begegnungsraum.
Das würden wir gerne im Herbst zum 4. Gartengeburtstag am 10. Oktober (Samstag) fortsetzen. Es ist nicht zuletzt auch deshalb eine gute Gelegenheit, weil das Fußballmuseum mit einiger Verzögerung am 25.10. eröffnet werden soll. Die Bauphase war schon kein Ruhmesblatt: zweimal gingen ausführende Firmen pleite und jetzt gab es einen schweren Unfall auf der Baustelle. Es wäre interessant zu erfahren, wie viele womöglich dort als Wanderarbeiter tätig sind und unter welchen Bedingungen dort gearbeitet wird.

Bienenbaum setzen am 27.06.2015

Liebe Garten-statt-ZOB-Freund/innen,
es hat sich verzögert – wir wollten im Frühjahr ein Bäumchen setzen – jetzt beginnt der Sommer. Höchste Zeit, es zu tun.
Das Bäumchen soll ein Bienenbaum sein, eine bienen- und wespenfreundlichen Artmit verschiedenen markanten Namen: Samthaarige Stinkesche (Tetradium daniellii), Honigesche, Wohlduftraute oder auch Tausendblütenstrauch. Als den möglichen Termin für so ein gärtnerisches Abenteuer auf der Nordseite des Hbf (wo immer mehr Busse an- und abfahren) haben wir Samstag, den 27. Juni identifiziert – den schlagen wir vor, nachmittags bei Kaffee, Tee und Kuchen im bereits mehrfach improvisierten Café vor Ort, in dem es sich auch ein bisschen beraten lässt – wie weiter?
Kommt vorbei!Fruehling15